Weniger Vermüllung, transparente Kosten
Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat dem Kreistag vorgeschlagen, ab 2027 die bisherige Straßensammlung von Sperrmüll und Möbelholz durch eine Abrufsammlung mit Express- und Vollservice-Angebot abzulösen. Der Landkreis Freudenstadt würde sich damit der in vielen anderen Landkreisen üblichen Praxis anschließen. Die Abfuhr von Restabfall, Bioabfall und Altpapier sowie die Gartenabfallabfuhr sollen unverändert fortgeführt werden.
Das hat der Technische Ausschuss in seiner Sitzung am 29.04.2024 mehrheitlich empfohlen und wurde nun vom Kreistag am 13.05.2024 endgültig beschlossen.
Warum jetzt das Abfuhrsystem neu festzulegen ist
Die aktuellen Verträge über die Sammelleistungen für Restabfall, Bioabfall und Altpapier, die von der Abfallwirtschaft Landkreis Freudenstadt mit Dienstleistern (Papier/Pappe/Kartonagen, PPK) geschlossen wurden, laufen zum 31.03.2027 aus. Für die darauffolgende Vertragszeit sind die Leistungen europaweit auszuschreiben. Um möglichst günstige Konditionen zu erzielen, soll durch eine frühzeitige Ausschreibung Anfang des Jahres 2025 der Wettbewerb gefördert werden.
Wesentliche Grundlage der Ausschreibungen ist das bis zum Herbst 2024 zu erarbeitende Leistungsverzeichnis. Zuvor muss der Kreistag beschließen, wie das ab 2027 gültige System der Abfallsammlung bzw. des Abfall-Holsystems aussehen soll. Diesen Beschluss hat der Kreistag am 13.05.2024 getroffen.
Warum soll von der Straßensammlung auf eine Abrufsammlung umgestellt werden?
Der Abfallwirtschaftsbetrieb möchte mit einer Sperrmüllsammlung folgende Ziele erreichen:
- Mehr Flexibilität.
Die Sperrmüllsammlung auf Abruf ermöglicht individuelle Termine. Mit der Entsorgung muss nicht mehr bis zum Termin der nächsten Straßensammlung gewartet werden. Der Sperrmüll kann dann abgeholt werden, wenn er anfällt. - Das Straßenbild wird verbessert.
Die illegalen Sperrmüllsammler werden zurückgedrängt. Bisher liegen die Abfälle oft mehrere Tage entlang der Straßen und Gehwege. Das ist nicht nur ein optisches Problem, sondern gefährdet auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Da die Abfuhrtermine und -orte individuell festgelegt werden, wird die illegale Sperrmüllsammlung deutlich erschwert. - Der „wilde Müll“ in den Innenbereichen wird reduziert.
Alles, was nicht Sperrmüll oder Möbelholz ist, wird nicht abgefahren und bleibt liegen. Dieser „wilde Müll“ muss von den Städten und Gemeinden mit eigenem Personal und auf eigene Kosten beseitigt werden. Eine Sammlung auf Abruf entlastet daher die die Finanzen der Städte und Gemeinden. - Sammelplätze entfallen und entstehen auch nicht neu.
An Sammelplätzen ist eine ordnungsgemäße Bereitstellung der Abfälle meist nicht möglich. Auch die Verursacher der nicht ordnungsgemäß abgestellten Abfälle können aufgrund der Vielzahl der Nutzer nicht ermittelt werden. Dies ist bereits jetzt ein Problem. Zukünftig geht der Abfallwirtschaftsbetrieb von einer zunehmenden Zahl an Sammelplätzen aus, da die Rückwärtsfahrten von Sammelfahrzeugen eingeschränkt werden müssen. - Gebühren können verursachungsgerechter erhoben werden.
Wer seinen Sperrmüll auf den Entsorgungsanlagen Bengelbruck oder Rexingen anliefert und die Abholung nicht nutzt, soll von Kosten entlastet werden. Die Gebühren für die Abholung zahlt, wer diese Leistung konkret in Anspruch nimmt, wobei eine Abholung im Jahr je Haushalt kostenlos sein wird. So wird nicht nur die Eigeninitiative gestärkt, das Konzept lässt auch einen positiven Einfluss auf die Gebührenentwicklung erwarten.
Wie soll die Sperrmüllsammlung auf Abruf funktionieren?
- Anmeldung. Die Abholung von Sperrmüll/Möbelholz erfolgt vorzugsweise über die digitalen Bürgerdienste oder die AbfallApp. Alternativ ist auch eine telefonische Anmeldung möglich.
- Abholtermin. Der Abholtermin wird dem Kunden mitgeteilt. Sperrmüll bzw. Möbelholz sollten idealerweise bereits am Vorabend am Straßenrand stehen.
- Abholung. Am angegebenen Termin wird der Sperrmüll bzw. das Möbelholz abgeholt.
Dokumente zum Download zum künftigen Abholmodell ab 2027
Konzeption Entsorgungsdienstleistungen
Sperrmüllentsorgung auf Abruf Beispiele Landkreise
Konzeption Abfallsammlung ab 2027